Outsch!! Was für eine Klatsche gestern im Halbfinal. Ganz schlecht gestartet, unsere Stärke- den rhythmischen, langen Streckenschlag- zu wenig konsequent ausgespielt und zu guter letzt auch noch den Endspurt verhauen. Nicht unter den ersten 3, keine Medaillenjagd mehr für uns in diesem Jahr-das schmerzt brutal!! Ob es nun ein paar Zehntel oder 20 Sekunden sind die am Ende gefehlt haben, spielt dabei keine Rolle. Knapp vorbei ist auch daneben!
Nach über vier Jahren müssen Simon und ich wieder einmal im B-Final um die Plätze 7-12 antreten. Wir werden unsere Silbermedaille vom Vorjahr somit nicht verteidigen können. Wenn du gut und hart trainiert hast und nichts daraus machst, hast du umsonst investiert. Schade, eine weitere verpasste Gelegenheit die nie mehr kommt, aber es warten neue Herausforderungen.
Wir Sportler leben auf Provision. Stimmen die Leistungen und die Resultate, ist das Dasein als Profi wunderbar. Wenn der Erfolg aber ausbleibt und man sein Potenzial nicht zeigen kann, dann ist es etwas weniger lustig — oder einfach nur frustrierend. Die extremen Unsicherheiten unseres Berufsstandes, gepaart mit dem Wissen, dass das eigene Tun, das Siegen oder das Verlieren, vor den Augen der Öffentlichkeit geschieht, sind eine Herausforderung. Verantwortlichkeit für den Erfolg gehört genauso dazu wie beim Misserfolg und bei einem Scheitern hin zu stehen und den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen!
Scheitern gehört zum Weg den man geht im Leben, im Sport ist das Scheitern halt immer klar definiert und anhand des Ranges auch nicht verhandelbar. Spitzensport ist brutale Ehrlichkeit, wenn du fit bist, zeigt sich das, wenn du nicht fit bist oder technisch nicht bereit bist, halt ebenfalls! Wir müssen uns ehrlicherweise zugestehen, dass wir an dieser Regatta-wie im Übrigen auch in der ganzen Saison- zu unkonstant waren. Einmal waren wir kaum zu schlagen, etwa wie bei unserem Viertelfinalrennen, das nächste mal einfach nur durchschnittlich (am Weltcup Luzern und an der EM) und wie gestern im Halbfinale einfach nur schlecht.
Es ist eine neue Erfahrung für uns, aber wir werden im B-Final nochmal alles geben und die Weltmeisterschaften in Ehren abschließen. Danach gehts in den Urlaub und zurück an die Arbeit! Im nächsten Jahr steht die Olympiaqualifikation und der erneute Angriff auf die Medaillen bevor.